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Grundlagen der erfolgreichen Verteidigung gegen Messerattacken

knife defense
Survival Self-Defense mit Waffen

Messer sind seit Jahrtausenden eine der beliebtesten Waffen zur Selbstverteidigung. Und auch heute, im Zeitalter von halbautomatischen Handfeuerwaffen, entscheiden sich viele weltweit hunderte Millionen Menschen immer noch für das Tragen eines Messers, da es praktisch, vielseitig und ein ausgezeichnetes Mittel für die Verteidigung ist. Ein ratsamer Begleiter für Survival und Alltag.

Wer sich jedoch effektiv mit einem Messer verteidigen möchte, muss und sollte Einiges über Messer wissen. Denn der Kauf und das Mitführen eines Messers bringt NICHT automatisch einen Vorteil in Sachen Selbstverteidigung – dies kann sogar das Gegenteil bewirken, wenn man im Stress einer lebensgefährlichen Notlage nicht wirklich weiss, was zu tun ist.

Es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund, sich in Sachen Nutzung von Messern auszukennen: wie wir Alle hinreichend wissen, sind unsere Strassen, Busse, Bahnen, Kaufhäuser und sogar das eigene Heim (zunehmende Einbruchskriminalität!) heutzutage Orte, an denen Messerattacken fast schon ALLTAG geworden sind… die täglichen Nachrichten belegen diese traurige Wahrheit.

JEDER, der sich ernstlich und realistisch mit Selbstverteidigung beschäftigt und vorbereiten will – ob du selbst ein Messer mitführen willst oder nicht – MUSS heute die riesige Gefahr einer Messerattacke mit einbeziehen.

Man kann aber die Fähigkeit, ein Messer nur REALISTISCH abzuwehren, nur DANN erlernen, wenn man selbst exakt weiss, wie ein Messer EINGESETZT wird. Den Spruch “du musst einfach weglaufen” oder “man kann gegen Messer Nichts machen” solltest du so ungeprüft nicht einfach akzeptieren.
Es gibt VIELE Situationen, in denen diese Behauptungen nicht zutreffen, weil man z.B. nicht weglaufen KANN (in diesem Artikel dazu mehr im Detail).

Darum: auch wenn du selbst kein Messer tragen darfst/kannst/willst: wenn du dich für SELBSTVERTEIDIGUNG interessierst, MUSST du dringend den korrekten Umgang mit Messer im Nahkampf trainieren, und zwar als eines der WICHTIGSTEN Elemente des Trainings insgesamt!

Die brutale Realität der Selbstverteidigung mit Messern

Bevor wir darüber sprechen, wie man sich mit einem Messer verteidigen kann, ist es wichtig zu verstehen, wie die Messer-Selbstverteidigung in einer realen Situation tatsächlich funktioniert.

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Der Einsatz von Messern ist eine extrem blutige und brutale Angelegenheit.
Es läuft NICHT so ab, wie in Hollywood-Filmen, in denen Menschen durch eine einzige Stichwunde sofort außer Gefecht gesetzt oder sofort umfallen und kampfunfähig sind.

Ja, es gibt Fälle, in denen Opfer durch einen einzigen Messerstich so verletzt wurden, dass sie gleich zu Boden gingen und in wenigen Minuten verstarben. Dabei handelt es sich aber um ANDERE SITUATIONEN. Dies sind in aller Regel heimtückische Attacken, bei denen das Opfer gar keine echte Gegenwehr leistete.

In einer Selbstverteidigungssituation, in der man einen entschlossenen Angreifer mit Hilfe eines Messers stoppen will, muss man den Angreifer sehr oft mehrfach schneiden und/oder stechen – in rascher Folge muss man den Angreifer durch gezielte Stiche und Schnitte ausser Gefecht setzen. Und der Angreifer wird umgekehrt dasselbe versuchen.

Dies bedeutet nun NICHT zwingend, dass wir beabsichtigen ihn zu töten (das hängt vom Grad unser Fähigkeiten ab), aber wir müssen dem Angreifer Verletzungen zufügen, die ihn auch wirklich STOPPEN.
Messer verursachen einfach nicht das gleiche Maß an Schock, Trauma und Zerstörung wie Schusswunden. Wir müssen bedenken, dass ein entschlossener Angreifer unter Adrenalin, Drogen, Alkohol stehen kann, und er verspürt den Schmerz gar nicht unbedingt sofort. Manchmal bemerken Opfer einer Messerverletzung erst nach einigen Sekunden, dass sie schwer verletzt wurden…

Wenn du ein Messer zum Zweck der Selbstverteidigung in die Hand nimmst – dies gilt z.B. auch für Entwaffnungen – musst du psychisch darauf vorbereitet sein, es auch einzusetzen. Der Angreifer – den du abwehren willst – läuft NICHT UNBEDINGT vor Angst weg, wenn du ein Messer in der Hand hast! Darauf solltest du KEINESFALLS zählen!!

Andernfalls handelt es sich bestenfalls um ein falsches Sicherheitsgefühl deinerseits, und ein Gegner kann durchaus versuchen, die das Messer wegzunehmen, um es dann GEGEN DICH zu verwenden.

WER PSYCHISCH NICHT FÄHIG IST, GEWALT EINZUSETZEN, SOLLTE KEINESFALLS FÜR SEINE VERTEIDIGUNG EINE WAFFE IN DIE HAND NEHMEN!

Wenn es um Messerkämpfe geht, sind Geschicklichkeit und Taktik sicherlich wichtig; noch WICHTIGER aber sind Geschwindigkeit, Aggression und Entschlossenheit sind. Während bei Fausthieben die Wucht eine grosse Rolle spielt, ist dies bei scharfen Klingen anders… die reine GESCHWINDIGKEIT reicht aus, wenn die richtigen Stellen mit Entschlossenheit getroffen werden. Darum sind Messer so rasend schnell. Die KRAFT ist nicht so sehr wichtig.

Es ist eine grausame Realität, aber wenn man in einer wirklichen Notlage – wenn es um dein Leben geht – nicht psychisch fähig ist, WENN NÖTIG eine Klinge immer wieder in einen anderen Menschen zu stechen, bis diese Bedrohung beseitigt ist, ist es besser, ein anderes Mittel zur Selbstverteidigung zu finden. Im Nahkampf um Leben und Tod, unter Nutzung von Waffen, ist dieser Grundsatz einer der ERSTEN, die man sich klarmachen muss!

Die besten Messer zur Selbstverteidigung

Das beste Messer zur Selbstverteidigung ist ein Messer, das für gezielt für Verteidigungszwecke entwickelt wurde. In einem Kampf um Leben und Tod hilft dir ein kleines Taschenmesserchen nicht viel. Ok, es gibt bestimmte Situationen, in denen ein kleines Messer besser ist, als NICHTS, aber WENN man schon ein Messer mitführt für die Selbstverteidigung, sollte es auch gezielt dafür geeignet sein.

Tatsächlich sagen viele Nahkampfexperten, dass es besser für sei, sich nur mit waffenlosen Taktiken zu verteidigen, statt mit einem kleinen Messerchen, das nicht wirklich für die Selbstverteidigung taugt. Dies kann durchaus Wahrheit enthalten, da manche waffenlosen Techniken zuverlässiger sein können, als zu versuchen, einen Angreifer mit minimalen Verletzungen zu stoppen, die man als Verteidiger mit kleinen Messserchen erreichen kann.

Dies ist aber so eine der Situationen “von Fall zu Fall”. Ich glaube, dass WENN KEINE ANDERE MÖGLICHKEIT BESTEHT, ein sehr kleines Messer durchaus einen Wert haben kann, z.B. als Ablenkung und Überraschung. Man muss dies kombinieren kann mit anderen Gegenattacken usw. Aber in ganz bestimmten Situationen kann eine kleines Messer einen gewissen Nutzen bringen.

Trotzdem beibt der Grundsatz: WENN man schon ein Messer mitführt für die Verteidigung, sollte es auch dafür gemacht sein!

Das Thema Klappmesser oder feststehende Klinge…

Die Klappmesser oder so genannten “taktischen Messer”, die man wie Taschenmesser zusammenklappen kann, sind sehr beliebt. Es gibt zahllose Modelle. Das Problem damit ist, dass prinzipiell JEDES Klappmesser ungewollt zusammenklappen kann, weil die Mechanik oder der Sperrbolzen bricht. Bei sehr guten Klappmessern passiert dies nicht so leicht, aber es KANN passieren. Bei billigen Klappmesser ist diese Gefahr ziemlich hoch.

Sieh dazu dieses Video – (ca. ab Minute 17:00 zeigt sich das angesproche Problem)

Wenn ein Gegner mit einem Stock oder Messer fest genug auf den Messerrücken deines Klappmessers schlägt, so kann das Messer einklappen, und dich verletzten. Falls der Sperrbolzen bricht, wird dein Messer nutzlos…

Ein KLAPPMESSER ist KEIN KAMPFMESSER. Ein Klappmesser ist als WERKZEUG gedacht, und als back-up und allerletztes Mittel, aber NICHT als primäre Verteidigungswaffe. Und der Grund dafür ist der, den ich eben erläutert habe.

Und so ergibt sich die Frage, ob man sein Überleben auf ein Klappmesser setzen sollte. Feststehende Messer sind Klappmessern in diesem Punkt überlegen, und haben dieses Problem nicht. Jeder, der im realen Einsatz lang genug zu tun hat, weiss: was SCHIEFGEHEN kann, WIRD auch schiefgehen! Und je mehr bewegliche Teile ein Instrument hat, desto MEHR kann schiefgehen…

Es gibt auch kurzklingige feststehende Messer, die sich sehr gut verdeckt tragen lassen. Besonders ideal sind z.B. die Karambit Messer.
Es gibt aber enorm viele Messer auf dem Markt, die für Verteidigungszwecke entwickelt wurden, und sie können in geschulten Händen hochwirksam sein. Spyderco, Extrema Ratio, United Cutlery und KA-BAR sind z.B. einige Unternehmen, die hochwertige Selbstverteidigungsmesser anbieten.

Selbstverteidigungsmesser können vorwiegend zum Schneiden, Stechen oder für eine Kombination aus beidem ausgelegt sein. Je besser das Messer zum Stechen geeignet ist, desto weniger wirksam kann es zum Schneiden ausgelegt sein, und umgekehrt.
Das Cold Steel Ti-Lite ist zum Beispiel ein reines Stichinstrument. Die gerade, schmale Klinge ist für schnelle Stichangriffe ausgelegt. Man KANN damit schneiden, aber der Zweck ist das Stechen.

Währenddessen sind Messer wie das Cold Steel Black Talon oder das Spyderco Civilian fast ausschließlich für Hieb- und Schnittangriffe ausgelegt.

Eine besonders nützliche Messerform für die Verteidigung ist das KARAMBIT. Diese Messerform aus Südostasien ist gezielt für die Selbstverteidigung entwickelt worden. Das Karambit liegt besonders gut in der Hand und kann aussergewöhnlich gut mit waffenlosen Handtechniken kombiniert werden, eignet sich also gut zum Blocken uvm.

Das Modell SHARK Karambit wurde ganz speziell für den Nahkampf, für das Blocken und gleichzeitige Gegenangriffe entwickelt. Mit dem Karambit lassen sich bestimmte einzigartige Bewegungen durchführen, die mit anderen Messern so nicht möglich sind.

Es ist grundsätzlich sehr wichtig zu wissen, wofür ein Messer entwickelt wurde, um zu wissen, wie man es am Besten einsetzen kann, und wie ein ANGREIFER ein Messer bevorzugt einsetzen wird (wichtig für die Abwehr!). Darum sind Kenntnisse über Messerarten von hoher Bedeutung!

Wie man ein Messer korrekt in der Hand hält

Die zwei häufigsten Arten, ein Messer zu halten, sind Vorwärtsgriff und Rückwärtsgriff (oder Reverse-Griff). Wir werden sie unten diskutieren. Ein Karambit ist ein Sonderfall, quasi eine Mischung auf Vorwärts- und “Reverse”- oder “Hammer”-Griff (siehe unten). Erfahre HIER mehr zu Karambits allgemein.

Vorwärtsgriff

forward grip
forward grip

Es gibt verschiedene Arten, ein Messer zu halten. Man nennt dies auch “Griffe”. Alle diese “Griffe” haben einen bestimmten Sinn, einen speziellen Zweck. Darum wäre es falsch zu sagen, dass ein Griff besser sei, als ein anderer. Es sind einfach bestimmte Absichten mit den jeweiligen Griffen verbunden. Diese muss man KENNEN, sie verraten z.B. auch die Absicht, die ein Angreifer hat, wenn er das Messer hält.

Die häufigsten und vielseitigste Methode ist der Vorwärtsgriff. Es ist derselbe Griff, den man verwenden würden, wenn man ein Steak schneiden wollte.

Es gibt ein paar Variationen des Vorwärtsgriffs, die sich überwiegend darin unterscheiden, wo man Finger und Daumen platziert, während man den Vorwärtsgriff anwendet.
Welche Griff für sich individuell am besten geeignet ist, hängt letztendlich von den persönlichen Vorlieben, dem Training und der Form des Messergriffs ab (hier soll “Messergriff” jetzt heissen: die physische Form des tatsächlichen Griffs). Hier sind die häufigsten unterschiedlichen Methoden des Vorwärtsgriffs:

Säbelgriff – wie im Bild, dh. die Hand zur Faust um den Griff geschlossen, der Daumen liegt auf den Fingern, wie wie Haltung der Faust bei einem Fauststoss etwa. So steht die Klinge dann in der Grundhaltung mehr oder weniger gerade nach oben
Modifizierter Säbelgriff – Wie der Säbelgriff, aber mit dem Daumen an der Seite der Klinge bzw. Messergriff, der Daumen also direkt oben auf den Finger aufliegend
“Filipino”-Griff – wie der Säbelgriff, nur mit dem Daumen auf dem Messerrücken oder Griffrücken

Wenn man will, kann man sich über Definitionen und Namen, und den Vor- und Nachteilen lange streiten und ewig diskutieren. Ich halte das aber für sinnbefreit. Viel WICHTIGER ist, dass man für sich SELBST ganz individuell herausfindet, welche dieser Methoden am Besten ist. BENUTZEN kann man das Messer mit ALLEN diesen Versionen.

Experimentiere mit diesen Möglichkeiten. Finde einfach für dich heraus, wie du Finger und Daumen an den intuitivsten und bequemsten Stellen platzierst. Es gibt ein paar Dinge, die dir ein gutes Messertraining beibringen wird, z.B. exponiert der Filipino-Griff den Daumen mehr, aber dafür erlaubt er eine höhere Kraftauswirkung beim Schneiden etc. Ein solches Training gibt dir alle nötigen Informationen – im Training musst DU dies dann üben und für dich herausfinden.

Reverse-Griff oder “Eispick-Griff”

reverse grip
reverse grip

Es gibt im Grund nur eine andere Möglichkeit, ein Messer zu halten – und zwar den sogenannten “Reverse”-Griff – abgesehen von ein paar bizarren, ungewöhnlichen Methoden die man aber vernachlässigen kann.
Beim “umgekehrten” Griff oder Rückwärtsgriff, wir nennen es hier Reverse-Griff – manchmal auch “Eispick-Griff” genannt – steht die Klinge nach unten, und so bilden Unterarm und die Messerklinge einen Winkel von neunzig Grad. Die Hauptkraftrichtung ist der Stich nach unten.

Es gibt zwei Versionen des Reverse-Griffs: Schneide zeigt nach vorn, oder Schneide zeigt nach hinten. Die meisten Leute halten instinktiv ein Messer so im Reverse-Griff, dass die Schneide nach hinten zeigt – also zum Körper des Anwenders des Messers. So halten Bösewichte das Messer in oft in Filme in der Hand (denke an die Duschszene in “Psycho”…).

Es ist jedoch deutlich vorteilhafter, die Schneide nach VORN zeigen zu lassen, da so die Schneide immer zum Gegner zeigt. Dadurch ergibt sich einerseits die Möglichkeit, Schläge mit der Klinge auszuführen, und andererseits verhindert dies, sich beim Blocken von harten Schlägen selbst am Unterarm zu schneiden.

Der Reverse-Griff ermöglicht eine extrem Kraftentwicklung bei Stichen von oben nach unten, und mit bestimmten Techniken auch von unten nach oben. Allerdings schränkt dieser Griff die Bewegungsmöglichkeiten auch ein, Stich vorwärts sind kaum möglich, seitlich Bewegungen sind weniger effektiv. Zudem kann ein versierter Gegner sehr leicht vorhersehen, wie wir das Messer benutzen, weil eben die Bewegungsmöglichkeiten begrenzt sind.

Ganz allgemein lässt sich sagen, dass ein Vorwärtsgriff mehr Möglichkeiten erlaubt, und der Rückwärtsgriff überwiegend nur für eine bestimmte Bewegung taugt. Schneide mal ein Schnitzel im Rückwärtsgriff in kleine Stückchen, und du weisst was gemeint ist… es ist einfach UNPRAKTISCH.

Während einer Attacke den Griff Wechseln

Das Wechseln des Griffs von Vorwärts- zum Reverse-Griff sieht schick aus. Es ist aber Etwas, was im Reich der Hollywood-Filme bleiben sollte. Das Letzte, was du möchtest, ist versehentlich bei solchen Spielereien das Messer fallen zu lassen, weil du versucht hast, den Griff zu wechseln.

Hatte ich erwähnt, dass Messereinsätze blutig ausgehen? Durch Blut und Schweiss werden die Finger rutschig genug… zu riskieren, durch zusätzliche Manöver das Messer zu verlieren, ist keine kluge Strategie. Ja, es gibt ein paar wenige Situation, wie der Wechsel des Griffs nötig wird (etwa bei Umklammerungen usw.) – das sollte aber NUR dann versucht werden.

Übrigens ist auch HIER wieder ein SHARK Karambit im Vorteil, weil in jeder Position Techniken möglich sind, dies wie Vorwärtsgriff UND Reverse-Griff geführt werden.

tactical self-defense
Survival SELF-DEFENSE Malak Kali

Messer-Selbstverteidigungs-Taktik

Zu lernen, wie man effektiv mit einem Messer kämpft, hat viel weniger mit dem Messer selbst zu tun, als man landläufig meint. Die Länge der Klinge ist natürlich mitentscheiden, aber die Form der Klinge deutlich weniger.
Wie bei unbewaffneten Kämpfen spielen eher Beinarbeit, Abstand und Angriffswinkel eine grosse Rolle. Die Auge-Hand-Koordination ist sehr wichtig. Ansonsten sind Geschwindigkeit und Entschlossenheit maßgebende Faktoren.

Wenn man die Taktik der Messerselbstverteidigung erlernen möchte, beginnt man am Besten mit der Beinarbeit. Beherrsche, wie man sich fließend in die Angriffsreichweite und aus dieser heraus bewegen muss, wie man einen Gegner umkreisen muss, wie man sich vorwärts, rückwärts, seitlich und diagonal bewegt, und sich ansonsten während des Kampfes manövriert. Es gibt keinen guten Kämpfer ohne gute Fussarbeit! Das ist kein Geheimnis, wird dennoch aber vielfach nicht genug beachtet.

Das TÖDLICHSTE in einer Auseinandersetzung mit Messern ist, SICH NICHT ZU BEWEGEN! Dazu gehört u.a. sich EINE FLUCHTMÖGLICHKEIT ZU SCHAFFEN!

Die mit dem Messerkampf verbundene Beinarbeit entspricht in etwa der des Boxens. Beide Kampfformen nutzen sehr ähnliche Bewegungen. Das Erlernen der Reichweite und des Abstands ist von extremer Bedeutung, sodass man intuitiv erkennt, ob wir selbst uns oder der Gegner sich in Schlagdistanz befindet oder nicht.

Der Schutz des Messers vor Wegnehmen und der Schutz der Messerhand sind weitere wesentliche Bereiche des Messerkampfs. Wenn uns ein Angreifer das Messer wegnimmt und es gegen uns einsetzt, ist das der absolut schlimmste Fall. Du musst solche Aktionen häufig trainieren.

Denke daran, wenn sich dein Messer in Reichweite des Gegners befindet, befindet sich auch dein Handgelenk in Reichweite, so dass ein Gegner es ergreifen kann. Sobald er dein Handgelenk festhalten kann, wird der Kampf um die Kontrolle über das Messer zu einem Kampf um Leben und Tod. Halten deine Messerhand immer in Bewegung, bleibe nicht statisch auf der Stelle stehen.

Es gibt viele andere Dinge, die über die Taktik des Messerkampfs gesagt werden könnten und MÜSSEN, die aber über den Rahmen dieses Artikels hinausgehen. Mache dir bitte bewusst, dass das blosse Lesen von Artikeln NICHT AUSREICHT. Du solltest deine Selbstverteidigung NICHT DEM GLÜCK überlassen. Messerattacken sind heute so häufig, dass du dich DRINGEND mit den Taktiken des Messerverteidigung beschäftigen solltest – dh. TRAINIEREN.

Es gibt keinen Ersatz für die Anleitung unter einem in realistischen Abwehr und Anwendung von Messern versierten Trainer. Waffentraining bietet uns die BESTE Form von Selbstverteidigung. Da die Gefahr von bewaffneten Attacken so hoch ist heute, bleibt uns keine Wahl, wenn wir sicher leben wollen, als uns selbst auch mit den verschiedenen Waffen zu beschäftigen, dazu gehören auch Messer und andere Klingen.

Sich mit einem Messer gegen einen bewaffneten Gegner verteidigen

Die Wirksamkeit der Verteidigung mit einem Messers gegen einen bewaffneten Gegner hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Der wichtigste Faktor ist, mit welcher Waffe der Gegner bewaffnet ist.

Es gibt den etwas scherzhaften Spruch “Bringe zu einer Schiesserei kein Messer mit” – in Anspielung darauf, dass eine Schusswaffe dem Messer überlegen ist

In Wirklichkeit aber – und wir reden hier von der Realität – gibt es sehr, sehr viele Situationen, in denen Messerkämpfer erfolgreich Gegner mit Schusswaffen überwunden haben.
Natürlich funktioniert das NICHT IMMER, aber sehr viel ÖFTER, als man meinen könnte. Das ist sogar SO OFT passiert, dass Polizeiausbilder dies heute speziell im Training berücksichtigen!

Daraus entstand die sogenannte “7-Meter-Regel”. Diese Regel wurde vor sehr vielen Jahren bereits von einem Feuerwaffenausbilder der Polizeibehörde von Salt Lake City entwickelt und sie besagt, dass ein zu Allem entschlossener Angreifer mit einem Messer eine Distanz von bis zu 7 Metern überwinden kann, bevor der Verteidiger, also ein Polizist etwa mit einer Schusswaffe bewaffnet, rechtzeitig reagieren kann.

Dies soll bedeuten: wenn ein Angreifer mit einem Messer ohne Rücksicht auf Verluste losrennt, kann er bis zu 7 Meter überbrücken und sein Messer benutzen, bevor der Verteidiger (Polizist) seine Pistole ziehen kann und gezielt feuern kann, um den Angreifer zu stoppen. Dies bezieht die Reaktionszeit des Polizisten mit ein. Und in der Realität sind so schon viele Polizisten schwerverletzt und getötet worden!

Diese 7-Meter-Regel hat jedoch einige Ausnahmen. Zum Einen wird davon ausgegangen, dass die Waffe der Person nicht gezogen, sondern noch im Holster ist. Es wird auch davon ausgegangen, dass der Angreifer mit dem Messer die Initiative und das Überraschungsmoment hat.

Wenn er dagegen mit Jemandem konfrontiert ist, der bereits seine Schusswaffe gezogen hat, bereits zum Schiessen entschlossen ist, und schon auf den Mann mit dem Messer zielt, so ist dies eine völlig andere Lage. Ein Abzug ist immer schneller, als ein Messerangriff – ganz grundsätzlich. Man kann also immer nur die individuelle Situation als Grundlage nehmen, und muss ALLE möglichen Situationen im Training immer und immer wieder durchgehen.

Gegen stumpfe Waffen, wie Baseballschläger, sind Messer deutlich besser gestellt. Wenn wir von Jemandem mit einen Baseballschläger, einem Brecheisen oder einer Waffe mit stumpfer Waffe angegriffen werden, sind der Abstand zum Angreifer und unsere Bewegung im Raum (Fussarbeit!) von grosser Bedeutung. Stumpfe, vor Allem längere Waffen benötigen einen gewissen Raum, um effektiv geschwungen zu werden, und dies erfordert auch eine gewisse ZEIT (in Sekunden oder Bruchteilen davon gemessen).

Durch richtiges Training und Kenntnisse, wie solche Waffen eingesetzt werden, können wir entsprechend reagieren. Eine Messer oder eine Machete sind in aller Regel viel schneller einsetzbar, als etwas ein Baseballschläger. Wenn man sich schnell bewegt, den richtigen Abstand zum Angreifer geschickt nutzt, schnell mit dem Messer kontert, und sich dann ebenso rasch wieder in genügend Abstand bringt, dann ist ein Angreifer mit einem Stock, Schläger usw. gut überwindbar.

Sehr viel problematischer ist es dagegen, einen Angreifer abzuwehren, der ebenfalls ein Messer benutzt.
VERMEIDE “MESSERKÄMPFE” WIE DIE PEST!

Um einen Messerangreifer abzuwehren, solltest du ANDERE Verteidigungsmöglichkeiten zur Verfügung haben. Dies darf man nicht dem Zufall überlassen! Du musst deine Sicherheit PLANEN, du musst eine echte Strategie haben. Manche Leute sagen, man muss z.B. keinen Stock mitführen, denn man findet überall Stöcke… Ja? WIRKLICH? Finde mal abends auf einem Parkplatzgelände einen Stock… solches Denken ist für mich GRUNDFALSCH. Du musst SICHER sein, deine Waffe dabei zu haben. Oder soll dein Überleben auf Zufalls basieren?

Darum rate ich seit Langem dazu, minimal ZWEI WAFFEN bei sich zu führen aus zwei verschiedenen Kategorien. Z.B. ein Messer und einen Stock, oder ein Stock und ein Schutzschild usw. Im System des Malak Kali lehren wir die Nutzung von Waffen aus 8 verschiedenen Kategorien, die aber Alle im selben System benutzt werden (also gleiche Fussarbeit usw.).

Im Kampf Messer gegen Messer gibt es allerdings keinen wirklichen Sieger… vor Allem DANN nicht, wenn beide Beteiligte entschlossen, brutal und im Umgang mit Messern versiert sind. So lange es irgendwie möglich ist, VERLASSE DEN GEFAHRENORT, flüchte, renne so schnell du kannst. Vermeide Messerkämpfe mit Allem was möglich ist!

Natürlich bleibt oft genug keine Wahl. Das ist auch Teil der Realität. Wir sagen dies immer wieder: MAN KANN NICHT IMMER FORTLAUFEN (lies dazu auch diesen Artikel).

Und WENN das so ist, und dir nur eine Verteidigung mit Messer keinen einen Angreifer mit Messer bleibt, dann wird dein Leben davon abhängen, ob die ausreichend die realistischen Taktiken trainiert hast…

Mike Malak
Mitbegründer von SEI DEIN EIGENER BODYGUARD

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