Ein echtes „SHTF“-Szenario (shit hit the fan) ist keine Naturkatastrophe. Natürliche Ereignisse an sich sind Etwas, was Menschen seit Anbeginn der Menscheit immer verstanden haben zu überleben. Das wirkliche Problem sind überwiegend die anderen MENSCHEN, von denen eine Gefahr ausgeht. Städtisches Überleben ist ein Worst-Case-Szenario, weil dort ggf. Menschen andere Menschen jagen werden, ausbeuten, unterdrücken, töten, vergewaltigen.
Interessanterweise spricht sogar die Bibel von solchen Situationen… Im Lukas-Evangelium etwa gibt Jesus im Garten Gethsemane, direkt vor dem Verrat durch Judas und seiner Verhaftung durch die Römer, seinen Jünger Anweisungen für die schlimme Verfolgung, die nun einsetzen würde. Er sagt, „an diesem Tag, kehret nicht zurück, um euren Umhang zu holen, sondern gehet fort“. Weiter sagt er ausdrücklich, „Damals sagte ich euch, wer einen Mantel habe, solle ihn teilen mit dem, der keinen Mantel hat. Heute aber sage ich euch: verkauft den Mantel, legt eure Verpflegung in eine Reisetasche („Bug-Out-Bag“) und kauft euch ein Schwert (Verteidigung)“.
Jesus riet seinen Jünger also, sich VORZUBEREITEN, auch in Sachen Selbstverteidigung. Manche Seiten der christlichen Kirche will heute gern so tun, als sei das mit dem Schwert ja nicht so gemeint… als bedeute der Begriff „Schwert“ an dieser Stelle „Heiliger Geist“ usw. Aber dies halte ich für Demagogie. Es heisst aber eindeutig „kauft euch ein Schwert“. Hätte Jesus den Heiligen Geist gemeint, hätte er dies seinen Jüngern auch deutlicher gesagt. Davon bin ich überzeugt.
Diese Behauptung mancher Kirchenkreise, das Jesus angeblich seinen Jünger einredete, man könne und solle den Heiligen Geist kaufen (obwohl sie den ja zu Pfingsten gratis bekommen hatten!), ist für mich theologische Irreführung. Jesus gab nach meiner Überzeugung den Jüngern das Recht, sich notfalls zu verteidigen, auch wenn die meisten dies nicht taten.
So, wie die Jünger, sollte man bei einem entsprechenden Desaster ausgerüstet sein und die Stadt nach Möglichkeit verlassen.

Wir müssen an den Vororten vorbeikommen und ausserhalb der Stadt eine Gruppe finden, in die wir aufgenommen werden – wenn wir den Fehler gemacht haben, uns nicht vorab organisierzt zu haben. Sicherheit und Schutz sind in einer Gruppe deutlich besser. Je eher man aus dem Chaos einer Stadt in solcher Situation herauskommt, desto besser. Verzweifelte Menschen sind gefährlich, sie werden sich wie ein Rudel Hunde zusammenschließen. Plane sorgfältig – sowohl für die Vorbereitung, als auch für den Fall, dass du dich in solchen Situationen auf den Weg machen musst. Gehen wir etwas mehr in die Details…
Mehr als 80% der westlichen Bevölkerung lebt in städtischen Zentren und einige dieser städtischen Zentren sind riesig! Das gilt für Paris, London ist noch mal doppelt so gross wie Paris, aber auch z.B. das Ruhrgebiet, Rhein-Main-Gebiet, und dür die Megastädte wie New York oder L.A. Noch viel mehr.
Das heißt, wenn das Desaster zuschlägt, sind wir statistisch gesehen wahrscheinlich in einem solchen Gebiet. Das bedeutet, dass wir wissen müssen, wie man in der Stadt überlebt. Die meisten Survivalists planen und trainieren für die Wildnis. Aber es ist gut möglich, dass du mindestens einige Zeit in der Stadt bleiben musst oder dich hindurch bewegen musst, bevor du wirklich in der Wildnis ankommst, und dass du je nach Situation vielleicht sogar in der Stadt bleiben musst. Rechne auch damit, dass zehntause Anderer auch versuchen werden, in die Wildnis zu gehen, aus der Stadt zu flüchten… Ob dann noch so viel „Wildnis“ übrig bleibt kommt darauf an, WIE WEIT du von einer Stadt entfernt flüchten kannst.
Unabhängig von der Frage „bug-in“ oder „bug-out“ – also Flucht oder Einbunkern – benötigt man eine Reihe grundlegender Vorbereitungen, z. B. Lebensmittel, Wasser und Ausrüstung. Das Überleben in der Stadt bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die außerhalb der Städte nicht zu finden sind oder die innerhalb der Städte einfach größer sind, und man muss wissen, wie man mit diesen Herausforderungen umgehen kann. In diesem Sinne beginnen wir mit den Grundlagen.

Grundvorbereitungen
Wie ich bereits sagte, egal wo wir uns befinden, die gleichen Grundversorgungen müssen immer vorbereitet werden, lange BEVOR das Desaster eintritt. Wir benötigen Nahrung, Wasser, medizinische Versorgung und mehr. Der Hauptunterschied in der Stadt besteht darin, dass, wenn man in einer relativ kleinen Wohnung lebt, man möglicherweise kreativ sein muss, wo man seine Vorräte aufbewahrt. Platz ist in der Regel begrenzt. Diese Dinge gehören zur Grundversorgung:
Genug Nahrung, um den Kalorienbedarf jeder Person zu decken, die zum Haushalt gehört:
- Männer (einschließlich Teenager): 2.700-3.800
- Frauen (einschließlich Teenager): 1.900-2.600
- Kinder unter 13 Jahren: 1.100-1700
- Mindestens 4 Liter TRINKWASSER pro Person und Tag (es wird mehr empfohlen)
- Ein guter Vorrat an medizinischer Grundversorgung
- Hygieneartikel
- Komfortartikel (wie Kaffee und Schokolade)
- Abfallentsorgung
- Kommunikationsmittel
- Werkzeuge für die Verteidigung
- Basisausrüstung, wie Taschenlampe, Batterien usw.
Selbst wenn du viel Essen eingelagert hast, wird es irgendwann aufgebraucht sein, falls die Situation länger anhält. In diesem Fall besteht der Backup-Plan darin, zu wissen, wie man Nahrung sucht, erjagt, und anbaut. All diese Dinge können in einem überfüllten städtischen Umfeld eine größere Herausforderung darstellen. Lass uns einen Blick darauf werfen:
Jagd
Wenn du nicht Will Smith in „I Am Legend“ bist, rennen wahrscheinlich keine Hirschherden durch die Innenstadt deiner Stadt, gerade dann, wenn du es brauchst. Die Jagd innerhalb der Stadtgrenzen beschränkt sich eher auf alles, was man auch sonst in der Stadt vorfindet. Das bedeutet eine Menge Eichhörnchen, Tauben und Kaninchen (mit etwas Glück). Wenn du in der Lage bist, sicher bis an die Außengrenzen der Stadt zu gelangen, gibt es möglicherweise mehr Wild, wie z.B. Rehe, aber im Allgemeinen ist die Auswahl begrenzt auf Kleintiere. Du wirst recht bald merken, dass hunderte oder tausende Leute auf die gleiche Idee kommen…
Es ist keine schlechte Idee, solche frühzeitig Tiere anzufüttern an einem etwas versteckten Platz, den nicht Alle einsehen können. Dort hast du dann evtl. einen Vorteil, um Tiere zu jagen. Dazu brauchst du Hilfsmittel. Diese schließen ein:
- Tierschlingen und Fallen
- Luftgewehr
- Schleuder
- Ein gutes Messer
Nahrungssuche
Als Prepper und Survivalist verfügst du vermutlich bereits über fundierte Kenntnisse darüber, welche wilden essbaren Lebensmittel in deiner Region wachsen. Wenn nicht, solltest du dir dieses Wissen aneignen, weil es buchstäblich ein Lebensretter sein kann.
Es gibt so viele wilde essbare Lebensmittel, die innerhalb der Stadtgrenzen wachsen. Ich garantiere dir, dass wenn du nach draußen gehst und richtig suchst, wirst du mindestens ein halbes Dutzend wilder essbarer Pflanzen finden können.
Löwenzahn, Portulak, Veilchen, Chicorée, Klee, Distel (bei der Ernte Handschuhe tragen), wilde Himbeeren und wilder Knoblauch sind Beispiele. Beginne jetzt damit, dich mit diesen Pflanzen vertraut zu machen, wie man sie sammelt und wie man sie nutzt.
Garten
Das Pflanzen eines Gartens ist eine kritische Fähigkeit. Samen diverser Gemüse sollten ein Teil deiner Vorbereitung sein, und so früh es geht in einer Notlage, während du die Vorräte an eingelagerten Lebensmitteln verzehrst, solltest du einen Garten anlegen, damit du etwas ernten kannst, wenn die Lebensmittel weg sind. Mit Gemüse kann man auch HANDEL TREIBEN, und es eintauschen gegen andere Dinge.

Wenn du einen gut versteckten Hinterhof hast, ist das ideal, denn du möchtest nicht, dass die anderen Leute das Essen sehen, das du angebaut hast… Aus diesem Grund solltest du dringend einen versteckten Garten anlegen.
Eine weitere ideale Option ist der Anbau von Lebensmitteln im Innengarten. Dazu benötigt man
- Verschiedene Töpfe
- Pflanzboden und normaler Boden
- Wasser (siehe Abschnitt Wasserbedarf weiter unten)
- Pflanzliche Nahrung (Kompost funktioniert gut)
- Beleuchtung – Dies kann Sonnenlicht sein, wenn du ältere Fensterscheiben hast, die das Sonnenlicht nicht filtern, ansonsten muss du für eine geeignete Beleuchtung der Pflanzen sorgen (auf dem Dach oder Balkon evtl.)
Es gibt viele verschiedene Lebensmittel, die man in Innenräumen anbauen kann, darunter:
- Grüner Salat
- Kräuter
- Tomaten
- Pfeffer
- Möhren
- Kartoffeln
- Avocados
- Zitronen
- Orangen
- Grüne Zwiebeln
- Knoblauchgemüse
Wasserverbrauch
Da Wasser nach Atemluft das Wichtigste zum Überleben ist, muss viel zu diesem Thema gesagt werden. Du hast vermutlich sehr viel weniger Wasser auf Vorrat eingelagert, als du tatsächlich brauchen wirst… sauberes Trinkwasser ist in aller Regel das grösste Problem in längeren Krisen. Auch die Wasserfilterung und Reinigung ist ein wichtiges Thema. Lies dazu auch diesen Artikel mit Video.
Wenn du dich in einem städtischen Zentrum befindest, bist du rasch in der Situation, dass es möglicherweise schwierig ist, an SAUBERES Wasser zu kommen. Wir können keinen Brunnen bohren, und selbst wenn wir Zugang zu einem Wasserweg, wie einem Fluss haben, und die Möglichkeit besteht das Wasser zu reinigen (das MUSS man tun!), wirst du nicht täglich das Wasser von der Wasserquelle nach Hause schleppen können. Der Weg an sich ist gefährlich, und diese Arbeit nimmt schnell einen Grossteil der Zeit ein, die du aber für andere Dinge brauchen wirst.
Die Lösung? Regenwasser sammeln!
Die Einrichtung eines Regenwassersammelsystems ist relativ einfach, wenn man ein Eigenheim besitzt oder ein Haus mietet. Es versorgt dich mit dem gesamten Wasser, dass du benötigst (es sei denn, man lebt in einem von Dürre betroffenen Gebiet). Vorausgesetzt, man kann den Regen vom Dach abfangen, ist man gut versorgt. Unabhängig vom Dach, wie viele Vögel vorhanden sind usw., sind im Regenwasser Verunreinigungen vorhanden. Darum ist es wichtig, das Wasser immer zu filtern und zu reinigen.
Aus diesem Grund solltest du ein gutes Wasserfiltersystem zur Hand haben. Dann brauchst du nur ein Regenfass, um das Wasser aufzufangen. Schwarz ist die beste Farbe für das Fass, da es die Menge an Sonnenlicht minimiert, die es durchdringen kann, was wiederum das Algenwachstum minimiert.
Beim Sammeln von Regenwasser achte auf diese Dinge:
- Lasse das Regenwasser zunächst einige Minuten lang abfließen, bevor du beginnst, das Regenwasser aufzufangen. So vermeidest du die gröbsten Verunreinigungen.
- Lasse das Wasser durch ein Sieb oder einen anderen Filter mit größerer Maschenweite laufen, um große Rückstände zu entfernen.
- Der letzte Schritt besteht darin, das aufgefangene Wasser dann durch ein gutes Reinigungssystem zu leiten.
Wenn wir in einer Wohnung wohnen, müssen wir vermutlich etwas kreativer mit der Regenwassernutzung umgehen. Wenn du einen Balkon hast, wird die Arbeit etwas einfacher. Man kann eine Plane schräg oder mit ausgeschnittener Mitte aufstellen, damit das gesammelte Regenwasser in einen großen Eimer geleitet wird.
Ohne Balkon muss man das Planen- und Eimersystem irgendwo außerhalb des Gebäudes auf dem Boden, auf dem Dach (wenn du Zugang hast) oder an anderen geeignten Plätzen aufbauen. Denke auch hier daran, das Wasser zu filtern und zu reinigen. Ein grosser Teil der Todesopfer in Krisen sind wegen Infektionen durch verunreinigets Wasser zu beklagen! Und mache dir klar, dass selbst in freier Natur fast NIE keimfreies Wasser zu finden ist! Es mag sauber aussehen, aber es ist praktisch niemals keimfrei.

Kommunikation
Die Kommunikation mit Anderen während einer Katastrophe ist überlebenswichtig. Du wirst wissen wollen, was in der Außenwelt und sogar in der ganzen Stadt passiert. Du musst sicherstellen, dass du mit der Familie und der Freunden in Kontakt treten kannst, und dass Jeder in der Gruppe weiß, wo sich alle Anderen aufhalten, wohin Jeder gehen sollte um sich zu treffen und zu helfen.
Es besteht eine gute Chance, dass die Telefone, das Internet und der Handyservice ausfallen. Strom ist meist das Erste, was flöten geht… Wenn man ein Amateurfunkgerät hat, ist das großartig, aber nicht Jeder in deiner Gruppe hat vermutlich Zugriff auf eines. Walkie-Talkies sind über kurze Entfernungen nützlich, funktionieren jedoch möglicherweise nicht, wenn viele Gebäude in der Nähe sind, die eine klare Übertragung verhindern.
Aus diesem Grund muss man sich ein Kommunikationskonzept überlegen, mit denen man eine Nachricht senden kann, wenn das erforderlich ist.
Es gibt viele solche Tricks, wie zum Beispiel:
Verwenden eines Markers oder einer Kreide zum Schreiben von Wörtern oder Zeichnen von Symbolen auf dem Bürgersteig, auf der Rückseite eines Straßenschilds oder an einer anderen Stelle. Der Schlüssel ist, dass man ein System von Symbolen oder Wörtern abgesprochen hat, auf das sich die ganze Gruppe geeinigt hat, und dass Orte vorgewählt wurden, an denen man Nachrichten hinterlassen kann.
Man kann Spiegel verwenden, um das Sonnenlicht zu reflektieren und eine Nachricht zu senden. Es kann sich um einen einfachen “Ich bin hier” – oder Morsecode handeln, Signale die Alle in der Gruppe kennen. Eine Taschenlampe kann auch im Dunkeln verwendet werden.
Rauchsignale sind immer noch nützlich, auch wenn es antiquiert erscheint. Alles was man benötigt, ist ein Grill mit einer Abdeckung oder einer Decke und geeignetes Brennmaterial, wie Papier, Holz usw. um das Feuer zu entfachen, und anderes Material, um den Rauch zu erzeugen. Man kann mit dunklen oder hellem Rauch verschiedene Signale setzen.
Die Verwendung von Geräuschen ist eine großartige Möglichkeit, über kürzere Entfernungen zu kommunizieren. Unabhängig davon, ob man eine einfache Pfeife, einen Vogelruf, ein Lufthorn oder eine Trommel verwendet, kann man ein Tonsystem entwickeln, mit dem Nachrichten hin und her geleitet werden.
Fackeln sind eine großartige Möglichkeit, die Leute wissen zu lassen, wo man sich befindet. Denke jedoch daran, dass diese Kommunikationsmethode nicht so subtil ist, wie einige andere, und du wirst auch alle Anderen wissen lassen, wo du gerade bist… In der Not ist es jedoch ein guter Weg, um zu kommunizieren.
Denke daran, unabhängig vom eigenen System, sicherzustellen, dass Jeder, der mit dir verbunden ist, also alle Familienmitglieder und Jeder, der zu deiner Überlebensgruppe gehört, das Kommunikationssystem kennen muss. So Etwas sollte lange im Voraus GEÜBT werden. Jeder muss:
- die vereinbarten Methoden und Signale kennen
- mindestens drei verschiedene Methoden kennen
- wissen, was Alles in der gewählten Kommunikationsform bedeutet (Symbole, Töne usw.)
- die Werkzeuge oder Geräte bereit halten, um auf die gewählte Weise zu kommunizieren
Spezielle Gefahren und wie man damit umgeht
Wenn man in einem städtischen Zentrum ist, ist man automatisch gezwungen, parallel und in gewisser Weise in Konkurrenz mit Anderen zu überleben. Wie leicht oder schwierig das ist, hängt davon ab, wie schlimm die Situation insgesamt ist und wie groß das städtische Zentrum ist, in dem man lebt.
Es gibt definitiv einige einzigartige Gefahren, die man möglicherweise auf dem Land nicht findet, oder die außerhalb der Städte nicht so schlimm sein werden. Diese Gefahren haben im Wesentlichen mit der Bevölkerungsdichte in den Ballungszentren zu tun, was letztendlich in vielfältiger Weise zu einer erhöhten Gefährdung führen wird. Dies beginnt bei Krankheiten und Seuchen, das betrifft Wasser und Nahrung und das betrifft auch Kriminalität.
Im 2. Teil deses Artikels gehen wir detailliert darauf ein.
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Gruss, Mike Malak
Mitbegründer von SEI DEIN EIGENER BODYGUARD