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So überlebt man eine Massenpanik und wird nicht tot getrampelt

Wir leben im goldenen Zeitalter der Menschheit.Zumindest in Bezug auf das Überleben, wo anscheinend Alles sicher, reguliert, zivilisiert und desinfiziert ist, haben wir genug Nahrung, keine natürlichen Feinde und all das. Aber es gibt andere Seiten unseres „modernen Lebens“. Dazu dieser Artikel: er handelt vom Überleben während einer Massenpanik. Denn wo viele Menschen auf einem Haufen sind, kann es auch immer wieder solche Situationen geben…

Es wird viel geredet über Massenschiessereien und Terrorattacken. Und viele Bürger sagen, sich “mir wird schon Nichts passieren”. Dies ist aber Selbsttäuschung. Während dern meisten Bürgern GdD Nichts passiert, trifft es viel zu viele andere Bürger schwer. Und sie sind in aller Regel nicht vorbereitet auf solche Situationen.

Millionen Menschen besuchen z.B. pro Jahr Rockkonzerte oder Fussballbegegnungen, und dennoch denkt fast Niemand über einen Notfallplan nach, falls er oder sie in eine Massenpanik geraten sollte. Der bloße Gedanke an einen menschlichen Ansturm kommt den meisten Menschen in der zivilisierten Welt sogar eher lächerlich vor. Und DOCH gibt es sie, die Massenpaniken – nicht nur in Asien oder Afrika, oder in Südamerika, sondern auch in unseren Gefilden. Gleich dazu mehr.

Eine Massenpanik ist ein sehr ernstes, gefährliches und absolut realistisches Überlebensszenario, in dem eine relativ friedliche Menge urplötzlich aus gutem Grund oder ohne echten Grund ausser Kontrolle gerät. Der primitive Überlebensinstinkt übernimmt das Verhalten, und ein rücksichtsloser Egoismus setzt ein, und Menschen stolpern, drängeln und rennen blindlings los, und trampeln sich gegenseitig zu Tode.

Das Schlimmste an menschlichen Stampedes ist, dass sie auch durchaus durch banale und nicht bedrohliche Ereignisse, wie Feuerwerk oder eine schreiende Frau oder was auch immer, ausgelöst werden können. Grundsätzlich kann die unbedeutendste und harmloseste Sache dazu führen, dass eine Menschenmenge fast augenblicklich einen „kritischen Zustand“ erreicht. Dann folgt die Explosion. Dann bricht die Hölle los.

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Lasse mich einige Beispiele nennen:

Erst letztes Jahr, in Turin/Italien, versammelten sich mehr als dreißigtausend Fans auf dem Hauptplatz, um sich ein Fußballspiel anzuschauen, während Juventus-Turin in der europäischen Champions League spielte. Fußball ist eine große Sache und zieht große Menschenmengen an, aber dann löste ein Feuerwerkskörper einen menschlichen Ansturm aus, der laut Nachrichtenmedien zu mehr als 1500 Verletzungen führte, von denen einige sehr schwerwiegend waren. Zum Glück wurde niemand getötet, aber das war reines Glück.

Warum hatten die Leute solche Angst vor einem Kracher? Es ist ziemlich einfach: das Damoklesschwert des Islamischen Terrorismus. Ich stelle mir vor, dass die Leute in den USA, die ein Rockkonzert besuchen oder was auch immer, genauso ängstlich sind, wenn sie einen Kracher hören, da dort die Probleme mit Massenerschießungen in teilweise sinnbefreiten Diskussionen die Emotionen brodeln lassen. Dazu hier ein weiterführender Artikel…

Ein weiteres Beispiel: Im Jahr 2010, im sonnigen Juli, in Deutschland bei der Love Parade. 19 Menschen wurden getötet und mehr als 300 wurden verletzt (einige davon schwer), als eine riesige Menschenmenge durch einen Eingangstunnel in Duisburg stürmte. Alles passierte aufgrund von Panik, Drogen, Chaos und vielleicht Trance-Musik, wer weiß. Aber solche Situationen können auf Grossveranstaltungen jederzeit passieren…

Im selben Jahr wurden in Kambodscha beim Wasserfest 345 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt. In bevölkerungsreichen Ländern gibt es regelmässig Massenpaniken mit vielen Toten. Wer im Urlaub auf Volksfeste geht, um die Kultur zu geniessen, schwebt quasi zugleich potentiell auch in Lebensgefahr. Und im Ausland sind Organisation und Sicherheit noch deutlich schlechter, als etwa in Westeuropa.

Immer wieder geraten die Menschen manchmal ohne ersichtlichen Grund in Panik und trampeln sich gegenseitig tot. Es ist offensichtlich, dass menschliche Stampedes bevorzugt bei öffentlichen Veranstaltungen (Musikfestivals, Sportveranstaltungen usw.) auftreten, bei denen viele tausend Besucher heranströmen. Und ein weiterer, wichtiger gemeinsamer Nenner kennzeichnet viele diese Situationen: es gibt ein enges Nadelöhr, in das viele Menschen zugleich gepresst werden, und dann in Panik geraten.

In Kambodscha war es eine Brücke, in Deutschland war es ein Tunnel, manchmal ist es eine Ausgangstür. Und nachdem die Leute in Panik geraten und nicht genügend Platz vorhanden ist, kümmert sich die Dynamik der Hysterie und Panik um den Rest.

Es ist lebenswichtig, die Dynamik der Menschenmenge in einer Panik zu verstehen.

Wir sollten uns zunächst GEDANKEN um diese Dinge machen, bevor wir uns in eine solche Situation begeben. Meide nach Möglichkeit Menschenmassen. Dies sind die Orte, wo Gauner und Verbrecher (Taschendiebe usw.) zuschlagen, wo Terroristen bevorzugt angreifen, und wo Paniken ausbrechen können.

Und damit meine ich nicht nur sportliche und / oder religiöse Veranstaltungen oder Musikfestivals. Menschen wurden niedergeschlagen und getötet, als sie versuchten, in Kaufläden zu gelangen, um dort billige Ware zu kaufen, oder als weil Jemand dachte, sie oder er hätten Schüsse in einem Club oder Kino was auch immer gehört. Auch bei Bränden – wie mehrfach in den letzten Jahren durch die Nachrichten ging – gibt es immer wieder Massenpaniken, die die EIGENTLICHE Gefahr darstellen.

Es gibt zwei Hauptgründe, warum Menschen während eines menschlichen Ansturms verletzt oder getötet zu werden: sie sterben durch Tot-Trampeln (die häufigste Todesursache in solchen Situationen) oder durch Ersticken und damit verbundene Herz/Kreislauf-Probleme.

Bei Personendichten pro Quadratmeter von 7 oder mehr Menschen, können Menschen zu Tode gedrückt werden. Diese Gefahr besteht, ob man gegen eine Wand oder einen Bühnenaufbau gepresst wird, oder ob man mitten in der wimmelnden Menschenmenge ist.

In Panik versetzte Menschenmengen erzeugen eine unglaubliche Menge an Energie. Sobald sich ein menschlicher Ansturm wie ein Zug bewegt, ist es fast unmöglich anzuhalten. Bereits 7 Personen, die sich in die gleiche Richtung bewegen, erzeugen mindestens 1.000 Pfund Kraft. Das reicht übrigens aus, um eine normale Ziegelmauer zu stürzen… Menschen selbst nach dem Aufstehen (nach Hinfallen) während eines menschlichen Ansturms zu Tode gequetscht.

Situationsbewusstsein ist der Schlüssel

Während es generell das Beste ist, sich von potenziell gefährlichen Menschenmassen fernzuhalten, gibt es einige Tipps und Tricks, die man lernen kann, wenn man nun dennoch in eine Massenpanik verwickelt wird.

Das Wichtigste in Bezug auf das Situationsbewusstsein ist, immer eine mentale Karte der Umgebung zu erstellen, um sich mit dem Gelände vertraut zu machen und Engpässe (wie Tunnel/Brücken/enge Räume) meiden zu können, und alternative Ausgänge zu finden oder Stellen auf dem Gelände, wo man sich in Sicherheit bringen kann. Idealerweise sollten man sich mit Ihrer Umgebung vertraut machen, BEVOR der Ansturm auf Menschen beginnt… man hat mitten in einer Menschenmenge keine Chance mehr dazu.

Wer beispielsweise bei einer Musikveranstaltung dabei sein will, sollte den direkten vorderen Bühnenbereich meiden, weil dort fast immer der Druck der Menge Besucher gegen Bühne oder Absperrungen quetscht. Man muss wissen, wo sich die Ausgänge befinden. In Räumen, wie einem Club, sollte man dringend wissen, wo sich die hinteren Notausgänge/Fenster befinden. Die Menschenmasse drängt in der Regel nach vorn zum Ausgang, und man tut dann gut, sich eine Alternative zu suchen.

Wenn eine Panik einsetzt, folgen die meisten Leute einander, das ist “Crowd Dynamics” – ein Herdentrieb also. Normalerweise versuchen sie, einen Veranstaltungsort an derselben Stelle zu verlassen, an der sie ihn betreten haben, da dies die “vertraute Route” ist. Es werden weniger Menschen alternative Routen nutzen (weil sie die nicht kennen), daher ist dies in einer Panik meist der bessere Weg, um das Gelände sicher zu verlassen.

Wie kann man einer Panik aus dem Weg gehen? Wann ist die beste Zeit um noch rechtzeitig zu gehen, um sich in Sicherheit zu bringen? Als Faustregel gilt: folge deinem Instinkt. Wenn dir dein Bauch sagt zu flüchten, dann FOLGE DIESEM INSTINKT. Auch dann, deine Freunde/innen dich auslachen. Verschiebe die Entscheidung nicht, du könntest es später bereuen.

Also, um es noch einmal zusammenzufassen…

Du musst immer eine Fluchtstrategie haben, wann immer du dich in eine Menschenansammlung begibst; kenne ALLE Ausgänge vorab. Sobald du spürst, dass die Menge beginnt ausser Kontrolle zu geraten, folge deinen Instinkten und entferne dich sofort, verlasse diese Menschenmenge auf der Stelle. Die meisten Menschen merken erst, dass sie in Lebensgefahr sind, wenn es zu spät ist. Tatsächlich aber haben sie meist Gefahrenanzeichen ignoriert, und den Moment der Rettung so verpasst.

Wenn du in unmittelbarer Gefahr bist von einer Menschenmenge mitgerissen zu werden, gehe nach Möglichkeit in Deckung. Suche z.B. nach einem Kleiderschrank oder einem Seitenflur, oder wenn du draußen bist, nach einem Fahrzeug oder einem Baum, auf den du klettern könntest – Alles, was verfügbar ist, um dich vor der sich panischen Menge zu schützen.

Wenn es nicht möglich ist, in Deckung zu gehen, bleibe in Bewegung, und versuche nicht, der unaufhaltsamen Kraft des menschlichen Ansturms zu widerstehen, da dies nur deine Energie raubt. Widerstand ist zwecklos. Körperliche Ausdauer ist hilfreich, wenn man am Leben bleiben möchte.

Dies bedeutet dies jedoch nicht, dass du blindlings der Menge folgen sollst! Du musst versuchen, eine diagonale Richtung zum Hautpfluss der Menge zu nehmen und so den Rand des „Menschenflusses“ zu geraten, um zu verhindern, dass du in einem Engpass gezogen wirst, wie z.B. ein enger Flut, eine Tür, irgendein “Nadelöhr”. Meide solche Stellen mit allen Mitteln.

Viele Todesopfer starben durch die Kompressionsasphyxie, also das Zusammenquetschen des Oberkörpers, wodurch die Atmung nicht mehr möglich ist.

Die richtige Haltung bei einem Ansturm ist, die Arme hoch zu halten, wie bei einem Boxer etwa! Wenn du die Arme hochhältst, kannst du dir etwa Raum verschaffen, dich von Anderen etwas wegdrücken, und so atmen.

Die vielleicht wichtigste Regel ist, sich nicht in Nadelöhre hineindrängen zu lassen. Die meisten Tote der Love Parade 2010 starben, weil sich diese Menschen nicht aus der Masse herausbewegten, sondern Alle in einen engen Zugang eines Unterführungstunnels bewegten. Dies wirkte dann wie eine Todesfalle.

Normalerweise führen diese engen Stellen vermeintlich zum nächsten Ausgang, aber das macht sie gefährlich, weil JEDER dorthin will. Wenn du hinfällst, versuche so schnell wie möglich aufzustehen. Habe keine Hemmung, um Hilfe zu bitten. Halte dich von Zäunen und Mauern fern. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ist dies eine wirklich gefährliche Strategie. Wenn der Druck der Menge zunimmt, man an einer Mauer regelrecht zu Tode gequetscht.

Überlege es dir zweimal, bevor du zu überfüllten Veranstaltungen gehst – wo die grösste Gefahr für Terrorakte und Paniken besteht, und denke daran, dass Massenpaniken häufiger auftreten, als die meisten Leute so denken. Veranstaltern unterdrücken Informationen und Warnungen leider zu oft – aus finanziellem Interesse – und zudem sind die Sicherheitsmassnahmen so gut wie NIE wirklich ausreichend. Die Love Parade war eines solcher traurigen Beispiele.

Auch wenn man durchaus Dritte um Hilfe bitten soll – den Versuch ist es wert – muss man sich klar machen: die meisten Menschen sind in solchen Situationen keine barmherzigen Samariter, und unabhängig davon, was manche Experten behaupten, es KANN nötig werden, sich mit Gewalt durchzusetzen, wenn man überleben will.

Egal wie gut die Massenkontrolle ist und wie gut die jeweilige Veranstaltung organisiert ist, mit klar markierten Ausgängen und all dem Sicherheitspersonal: es ändert Nichts an der menschlichen Verfassung. In einer Panik kommen Urinstinkte und tierische Triebe auf, ein ein Grossteil der Menschen nehmen auf dein Leben keine Rücksicht. Darum MUSST DU dich vorbereiten!

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