Stelle dir folgende Situation vor: es ist der 24. Dezember 2020. Du bist mit deiner Familie auf der Urlaubsreise deines Lebens… Weihnachten unter Palmen.
Und plötzlich bricht die Hölle aus. Dies mag ein Tsunami sein, es mag ein Terroranschlag sein, oder ein Aufstand, irgendeiner der Rebellionen, die in den letzten Jahren immer öfter aufflackern.
Du bist auf dich selbst gestellt. Die örtliche Regierung ist machtlos, und das Letzte, auf das sie sich konzentriert, sind Ausländer. Deine Botschaft ist noch viel weniger fähig, dir zu helfen. Panik bricht aus. Du hast noch Glück, du bist in einem guten Hotel mit deiner Familie. Aber die Vorräte und die Geduld des Angestellten werden nur kurz halten.
Dann bricht das Stromnetz zusammen. Niemand weiß, wie lange es dauert, bis der Strom wieder fließt. Draussen werden die ersten Touristen Opfer einzelner Schläger, Räuber und Plünderer auf den Straßen. Sie versuchen überwiegend selbst zu überleben, und mögen einfach nur verzweifelt sein…
Sehr bald werden sie aber von umherziehenden Banden von Plünderern ersetzt, die ihrerseits rasch den gut organisierten und skrupellosen Banden weichen – oft sogar bestehend Militär und Polizei. Große Städte werden jetzt zu Schlachtfeldern der rivalisierenden Banden, die sich um die Beute und die wenig Ressourcen streiten, die noch übrig sind. Aber zugleich geht es auch um Macht, denn jede der Banden hat sich auf irgendeine politische Seite geschlagen, und will Kontrolle.
Jetzt haben diese Schläger ihre Aufmerksamkeit auf deine Region gelenkt, und man hört draussen die ratternden AK47… die Schüsse kommen näher. Früher oder später hast du die Wahl: überwältigt werden, hilflos zusehen, was mit deiner Familie geschieht… ODER FLÜCHTEN.
Deine Familie erwartet von dir, dass DU ihnen hilfst, um zu überleben. In ihren Augen ist Angst, Angst um das nackte Leben. Aber hast du dich vorbereitet? Weisst du, was nun zu tun ist?
Kannst du deiner Familie in die Augen schauen und ohne einen Moment zu zögern: “Wir werden überleben!”? Kannst du für Nahrung, Wasser und Unterkunft sorgen, um sie am Leben zu erhalten?
Ich weiss, dass die allermeisten Menschen versuchen, solche Gedanken zu verdrängen. Sie haben das Gefühl, man würde “paranoid”, wenn man es wagt, die Gefahren zu überdenken und sich vorzubereiten. Aber die Wahrheit ist: es ist genau UMGEKEHRT. Wer sich vorbereitet, und sich seiner Survival-Fähigkeiten sicher ist, lebt in WENIGER Angst und wird im Notfall dann NICHT in Panik geraten, sondern ist fähig zu handeln.
Wenn du zu den Menschen gehörst, die sich vorbereitet haben, stehen dir in solchen Situationen, in denen es um das Überleben geht, OPTIONEN zur Verfügung. Lass uns darüber ein wenig reden:
Was musst du tun…
Die Erstellung eines Familien-Fluchtplans klingt kompliziert für Diejenigen, die gerade erst damit begonnen haben, sich mit Notfallvorsorge zu beschäftigen. Bisher haben sie sich eingeredet, das „sie nicht wirklich brauchen“. Darum ist Alles noch ungewohnt. Aber unabhängig davon, ob du ein Prepper bist oder nicht, ein Familien-Fluchtplan ist Etwas, dass jede Familie zur Verfügung haben sollte, für jede Situation, in der man das eigene Heim verlässt.
Es spielt keine Rolle, wie weit die Familie tagsüber voneinander entfernt ist oder wie gravierend der Notfall ist, das deine Region möglicherweise trifft. Wir sollten Alle einen Plan zur Familienzusammenführung haben. Du musst deine Familie so schnell wie möglich in einer Krise zusammenbringen. Dazu ist ein konkreter Notfallplan mit Treffpunkten usw. nötig.
Die eigene, individuelle Situation ist ein wesentlicher Faktor. Es können z.B. kleine Kinder im Spiel sein; andere haben vielleicht Kinder in drei Altersgruppen, die sich gerade an verschiedenen Orten aufhalten. Das konkrete Umfeld, also Ort und Umstände an denen man sich aufhält, sind natürlich auch wichtig.
Ob groß oder klein, Stadt oder Land, es spielt keine Rolle, das Ziel ist dasselbe. Du musst Alle zusammenbringen und schützen, unabhängig von Familiengröße, Situation oder Umgebung. Es gibt einige Elemente, die für jeden Fluchtplan für Familien typisch sind.
Grundsätzlich muss man bedenken, wie bei jedem anderen Projekt im Leben, dass die Führung, disziplinierte Anleitung und Übung erforderlich sind, damit ein Plan umsetzbar wird. Darum musst du mit den beteiligten Familienmitgliedern sprechen, während ihr den Plan zusammenstellt, und dabei alle Details des Plans abdecken.
Beziehe unbedingt die Kinder oder ggf. Senioren mit in diese Gespräche ein, da die Planungs- und Übungsteile wichtige Schritte sind. Wenn deine Kinder in einer Schule, Spielgruppe, Verein oder einer ähnlichen Gruppe sind, musst du genau wissen, wo diese Orte sind und die Örtlichkeiten selbst auch kennen.
Nimm eine Beurteilung dieser Örtlichkeiten vor, und stelle sicher, ob für die Sicherheit der Kinder dort gesorgt ist, oder nicht. Wenn du weisst, welche Sicherheitsmaßnahmen vorhanden sind, kannst du diese in den Fluchtplan einbeziehen. Nichts ist schlimmer in der Krise, als die Ungewissheit. Darum beschaffe dir alle Informationen, lange BEVOR eine Krise eintritt.
Situationsanalyse
Als Erstes musst du den Ort bewerten, in dem die Familienmitglieder den größten Teil desTages verbringen. Rechne damit, dass Kinder nicht unbedingt immer exakt DORT sind, wo du es meinst… Kinder sind unberechenbar. Beziehe darum einen evtl. nahe gelegenen Park, eine örtlichen Spielhalle oder andere Unterhaltungsbereichen mit ein.
Orientiere dich JETZT bzw. zu Beginn des Urlaubs z.B. über alle wichtigen Örtlichkeiten. Vereinbare mit allen Familienmitglieder schnell erreichbare Treffpunkte für Notsituationen, oder wenn ein Kind verloren geht usw. Wähle solche Treffpunkte, die Schutz und Sicherheit bieten, evtl. auch als Versteck dienen können usw.
Jemand muss das Sagen haben
Für Notfälle muss klar sein, dass EINE Person der Anführer ist und festlegt, wie die Familie den Fluchtplan umsetzen soll. Diskussionen in der Hektik des Notfalls können das Leben kosten.
Erläutere und vereinbare die Route, die Alle einhalten sollen, um sicher zu den Treffpunkten zu gelangen. Wenn eine Flucht nicht möglich ist, so erkläre unmissverständlich, wohin sich die Familie zurückzieht, wenn ein Notfalls eintritt. Es ist GANZ SICHER eine gute Idee, diese Dinge zu ÜBEN, und Fluchtwege und Treffpunkte gemeinsam zu begehen und aufzusuchen.
Flucht
Wenn die Katastrophe eintritt, sollte Jeder den Plan mit Ruhe ausführen, Hektik und Panik kommen zustande, wenn die Vorbereitung ungenügend war. Die Familie sollte zuversichtlich bleiben und sich darauf konzentrieren, ihren Teil des Familien-Fluchtplans einzuhalten.
Wenn eines der Familienmitglieder in Angst und Panik gerät, wird sein/ihr Urteilsvermögen getrübt. Eine in Panik geratene Person wird Fehler machen. Dies lässt sich vermeiden, wenn der Plan Jedem KLAR ist, und auch zur Übung durchgespielt wurde.
Wenn es um Kinder und junge Erwachsene geht, ist es nötig, behutsam genug zu erläutern, warum ein solcher Plan nötig ist. Man darf den Kindern nicht zu viel Angst einimpfen. Spreche offen und ehrlich mit ihnen, und vor Allem musst du sie in die Vorbereitungspläne einbeziehen. Lasse die Familie als Team arbeiten und wissen, wie wichtig ihre jeweilige einzelne Rolle und ihr Engagement für das Wohlergehen der gesamten Familie sind. Dies erhöht insgesamt auch das Verantwortungsbewusstsein der jungen Menschen.
Deine Familie sollte in der Lage sein, den Plan auszuführen, aber sie sollte auch in der Lage sein, ihn selbst anzupassen, wenn sie dazu gezwungen wird, weil du nicht zur Stelle bist. Darum ist ein Plan B und ein Plan C nötig, als Kontingent für diverse mögliche Szenarien.
Ja, zum Glück gehen die meisten Urlaube gut, Nichts weiter passiert. aber Niemand, auch nicht du oder ich, kann wissen, ob dies beim nächsten Urlaub auch sein wird. Es ist unsinnig, in Angst und Panik zu leben. Sinnvoll aber ist, JETZT mit ein wenig Training vorzubeugen und vorzusorgen. Dadurch sinken die Ängste, und zugleich steigen die Möglichkeiten, im Notfall reagieren zu können, wo Andere dann nur in Panik verfallen…
Alles Gute, von Mike Malak
Mitbegründer von SEI DEIN EIGENER BODYGUARD und SURVIVAL SELF-DEFENSE